Das Sprachberater-Projekt

Sprach- und Literacy-Kompetenz ist eine Schlüsselqualifikation - sie ist wesentliche Voraussetzung für den Bildungserfolg und die Teilnahme am gesellschaftlich-kulturellen Leben. Der Bildungsbereich "Sprache und Literacy" nimmt daher im Bayerischen Bildungs- und Erziehungsplan breiten Raum ein. Vor diesem Hintergrund strebt die Bayerische Staatsregierung in Kindertageseinrichtungen ein hohes sprachliches Bildungsniveau für alle Kinder an, was u.a. durch die Implementierung von Sprach- und Literacy-Förderung als durchgängiges Prinzip des pädagogischen Handelns im Kita-Alltag erreicht werden soll.

Evaluationsbericht
Hier finden Sie den Evaluationsbericht zum Projekt "Sprachberatung in Kindertageseinrichtungen in Bayern" zum Download. Alle verwendeten Fragebögen sind in der ebenfalls hier eingestellten zip-Datei verfügbar.

Methodisches Vorgehen

Im Rahmen von Konzeption und Durchführung des "Sprachberater-Projekts" wurde das IFP vom Sozialministerium mit mehreren Aufgaben betraut. Die Umsetzung erfolgt im Rahmen von drei Teilprojekten, die nach dem derzeitigen Stand folgende Schwerpunkte beinhalten:

Weiterbildung zur Sprachberaterin bzw. zum Sprachberater (Teilprojekt 1)

  • Entwicklung eines Weiterbildungskonzepts mit 11 Modulen gemeinsam mit dem StMAS
  • Entwicklung von Materialien für Sprachberater
  • Durchführung von 5,5 Modulen bei den Lehrgängen durch das IFP
  • Organisation der Lehrgänge ab dem dritten Lehrgang
  • Evaluation der Lehrgänge
  • Referententreffen der Sprachberater-Weiterbildung

Weitere Begleitung und Vernetzung der Sprachberater (Teilprojekt 2)

  • Vertiefende Fortbildungsangebote
  • Betreuung der internen Internetplattform für die Sprachberaterinnen und Sprachberater
  • Einrichtung von Arbeitskreisen in Kooperation mit den Regierungen
  • Entwicklung weiterer Materialien
  • Abschlussveranstaltung: IFP-Fachkongress 2011 zum Thema "Sprache"

Wissenschaftliche Begleitung (Teilprojekt 3)

  • Vollerhebung in allen beteiligten Kindertageseinrichtungen über die Sprachberatertätigkeit und deren Wirkungen bezogen auf den Bildungsbereich "Sprache und Literacy" in der Einrichtung
  • Wissenschaftliche Studien zur Literacy-Umgebung in Kindertageseinrichtung und Familie und deren Einfluss auf die Sprach- und Literacy-Entwicklung der Kinder
  • Sammlung und Aufbereitung von Best-Practice-Beispielen
  • Alterserweiterung der Beobachtungsbögen Seldak und Sismik in Bezug auf Kinder von 2,5 bis 4 Jahren und auf Hortkinder

Die Arbeiten am Teilprojekt 1 begannen bereits, der erste Lehrgang war im Juli 2008; bis zum März 2009 werden sechs Lehrgänge stattgefunden haben. Teilprojekt 2 startete nach der Sommerpause, Teilprojekt 3 begann im Januar 2009.

Das Sprachberater-Projekt der Staatsregierung ist ein zentraler Baustein der Implementierung des Bayerischen Bildungs- und Erziehungsplans für Kinder in Tageseinrichtungen bis zur Einschulung (BayBEP). Im Rahmen der Weiterbildung wird daher in allen Modulen auf den BayBEP Bezug genommen. Die Weiterbildung beruht auf einem ganzheitlichen Ansatz, der Sprach- und Literacyförderung als durchgängiges Prinzip im pädagogischen Alltag versteht sowie auf einem Coachingkonzept für die Sprachberatertätigkeit mit den Kita-Teams. Die Ausbildung ist als dreiwöchiger Lehrgang konzipiert und umfasst elf Module, von denen jeweils die Hälfte Grundlagen- und Praxismodule sind:

  1. "Sprache und Literacy" als durchgängiges Prinzip im pädagogischen Alltag - Der BayBEP als Grundlage der Sprachberatertätigkeit
  2. Sprachentwicklung - Wissen über Sprache
  3. Grundlagen der Literacy-Erziehung
  4. Literacy-Erziehung in der Einrichtung I
  5. Literacy-Erziehung in der Einrichtung II
  6. Konzepte und Programme
  7. Gestaltung von Gesprächskultur in der Einrichtung
  8. Beobachtung und Dokumentation der Lern- und Entwicklungsprozesse des Kindes
  9. Auffälligkeiten in der Sprachentwicklung
  10. Bildungs- und Erziehungspartnerschaft mit Eltern mit Blick auf "Sprache und Literacy"
  11. Grundlagen für die Sprachberater-Tätigkeit in den Einrichtungen - Coachingkonzept

Auf Referentenebene werden von wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des IFP die Module 1, 2, 3, 6 und 8 jeweils ganz und das Modul 7 zur Hälfte durchgeführt. Im Rahmen des Projekts werden insbesondere folgende Publikationen entwickelt:

  • Information für Eltern zur sprachlichen Bildung ihres Kindes
  • Handbuch zum Bildungsbereich Sprache und Literacy als durchgängiges Prinzip
  • Best-Practice-Beispiele zum Abruf im Internet
  • Instrument zur Erfassung der sprachbezogenen Einrichtungsqualität
  • Alterserweiterung der Beobachtungsbögen "Seldak" und "Sismik".

Für die Projektsteuerung wird eine Steuerungsgruppe eingerichtet, in der IFP, StMAS und die Regierung von Unterfranken vertreten sind. Zudem wird es unter der Leitung des IFP regelmäßig Dienstbesprechungen geben, an denen auch die Fachberatungen aller Regierungen, die Leitungen der Arbeitsgemeinschaften der Jugendämter sowie die Sprachberater-Koordinatoren der Anstellungsträger teilnehmen werden.

Weitere Materialien

Folienpräsentationen zum Thema "Beobachtung"

Beobachtung

Sismik

Seldak

Perik

Praxisbeispiele zu "Sprache und Literacy"

Im Rahmen der wissenschaftlichen Begleitung des Projekts Sprachberatung erfolgte eine Sammlung guter Praxisbeispiele zum Bildungsbereich „Sprache und Literacy“. Das Ziel der Veröffentlichung dieser Praxisbeispiele ist es, sowohl den SprachberaterInnen für ihre Tätigkeit im Projekt, als auch den pädagogischen Fachkräfte in den Kindertageseinrichtungen, fachliche Anregungen für positive Bildungsprozesse im Bereich „Sprache und Literacy“ zur Verfügung zu stellen.

Aus den von den SprachberaterInnen eingereichten Beispielen wurde nach folgenden Kriterien eine Auswahl getroffen:

  • Sprachliche Bildung im Sinne des BayBEP und neuerer Forschung
  • Vielfältige Aktivierung sprachlicher Kompetenzen der Kinder
  • Bildungsbereichsübergreifendes Lernen ermöglicht
  • Praxisbeispiele für verschiedene Alters- und Entwicklungsstufen
  • Einbezug von Mehrsprachigkeit und interkulturellen Aspekten
  • Kooperation mit Eltern und / oder anderen Einrichtungen
  • Innovations- und Anregungspotenzial

Folgende Praxisbeispiele stehen bisher zur Verfügung:

Projektleitung

Christa Kieferle

+49 89 99825-1932

Eva Reichert-Garschhammer

+49 89 99825-1938

Toni Mayr

Projekt-Koordination

Dr. Inge Schreyer

+49 89 99825-1940
Anfragen an das Projekt:

Weitere Projekt-Mitarbeiterinnen

Julia Bode

Dr. Christiane Hofbauer

Oliver Nicko

Jutta Lehmann

+49 89 99825-1926

Mirjana Simic

Anita Kofler

+49 89 99825-1904

Martin Krause

+49 89 99825-1945

Claudia Wirts

+49 89 99825-1963

Projektlaufzeit

2008 bis 2011

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