Fachkräftegewinnung (FKG)

Das Bayerische Staatsministerium für Familie, Arbeit und Soziales (StMAS) hat in enger Abstimmung mit dem „Bündnis für frühkindliche Bildung in Bayern“, dem Staatsinstitut für Frühpädagogik und Medienkompetenz (IFP) und unter Einbezug des Bayerischen Staatsministeriums für Unterricht und Kultus (StMUK) ein Gesamtkonzept für die berufliche Weiterbildung entwickelt, um bayernweit die Fachkraftgewinnung in den Kommunen und bei den Trägern zu unterstützen. Das Gesamtkonzept bietet ergänzend zur Erzieher- und Kinderpflegeausbildung verschiedene Einstiegs- und Aufstiegsmöglichkeiten sowie neue berufliche Perspektiven insbesondere für Quereinsteigende. Die Qualifizierung erfolgt in 5 aufeinander aufbauenden Modulen und bietet so die Chance, mehr Assistenz-/Ergänzungs- und Fachkräfte für die bayerischen Kindertageseinrichtungen zu gewinnen und langfristig zu binden. Dies birgt die große Chance, dass Bewerberinnen und Bewerber unter bestimmten Voraussetzungen direkt in ein höheres Modul einsteigen können. Über den Einsatz von Multiplikatorinnen und Multiplikatoren wird ein breit aufgestelltes, anschlussfähiges Qualifizierungsangebot mit hoher inhaltlicher Qualität in allen Regionen Bayerns ermöglicht.

Anlass

Der Fachkräftemangel in Kindertageseinrichtungen stellt nach wie vor eines der drängendsten Probleme im Elementarbereich dar. Das StMAS reagiert bereits seit Jahren proaktiv darauf und hat im Zuge des „Fünf-Punkte-Plans für mehr Fachkräfte und höhere Qualität in der Kinderbetreuung“ eine Reihe von Maßnahmen zur Fachkräftegewinnung auf den Weg gebracht. Darüber hinaus bedarf es jedoch eines passgenauen, aufeinander abgestimmten und durchlässigen Gesamtkonzepts, um bisherige Maßnahmen zu bündeln, verschiedenen Interessentengruppen den Weg in die Kita zu ermöglichen und so dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.

Konzeption

Das Gesamtkonzept stützt sich auf vier Säulen: die Qualifizierung (inkl. Bereitstellung der digitalen Infrastruktur auf dem KITA HUB), das Monitoring, die Ausgestaltung der Rahmenbedingungen und die Öffentlichkeitsarbeit. Zur Umsetzung dieser vier Säulen wurden fünf Arbeitsgruppen gebildet. Darüber hinaus gibt es eine Steuerungsgruppe, die AG-übergreifend agiert und die Ergebnisse miteinander vernetzt. Hier sind auch die Leitungen der AGs vertreten.

Die fünf Arbeitsgruppen mit ihren verschiedenen Schwerpunkten sollen im Folgenden kurz vorgestellt werden:

AG Qualifizierung (StMAS und IFP):

Das Herzstück des Gesamtkonzeptes stellt die modulare Qualifizierungsstruktur dar. In fünf aufeinander aufbauenden Modulen können sich Quereinsteigende berufsbegleitend zu Assistenzkräften (Block A: Modul 1 und 2), Ergänzungskräften (Block B: Modul 3 und 4) und pädagogischen Fachkräften (Block C: Modul 5) weiterbilden. Dabei können sie entweder ganz neu in den Kita-Bereich einsteigen (Modul 1) oder auf bereits bestehende Vorerfahrungen aufbauen und direkt in eines der anderen Module einsteigen.

Die Umsetzung der Kurse in den verschiedenen Modulen erfolgt durch Multiplikatorinnen und Multiplikatoren, die im Rahmen einer von der AG Qualifizierung durchgeführten Schulung im Blended-Learning-Format qualifiziert, zertifiziert und regelmäßig fortgebildet werden. Für alle Module werden von der AG Qualifizierung konkrete Schulungsinhalte und -materialien erarbeitet, die in den einzelnen Modulen verbindlich umgesetzt werden müssen und ebenfalls im Blended-Learning-Format stattfinden.

AG KITA HUB (IFP):

Sowohl die Qualifizierung der Multiplikatorinnen und Multiplikatoren als auch die Weiterbildung in den verschiedenen Modulen finden in einem Blended Learning Format statt. Die dafür notwendige digitale Infrastruktur (z.B. Moodle-basierter Kursraum auf dem KITA HUB) wird von der AG KITA HUB bereitgestellt.

AG Monitoring (IFP):

Das Monitoring des Gesamtkonzepts umfasst sowohl die Bedarfsanalyse und die Bedarfsprognose von pädagogischen Fachkräften in Bayern, als auch die Evaluation der Qualifizierungen von Multiplikatorinnen und Multiplikatoren und die der angebotenen Qualifizierungskurse sowohl aus der Perspektive der Teilnehmenden als auch der Multiplikatorinnen und Multiplikatoren.

AG Rahmenbedingungen (StMAS):

In Abstimmung mit weiteren Akteuren im Feld werden die finanziellen und rechtlichen Voraussetzungen geschaffen, um die berufliche Weiterbildung für Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger möglichst attraktiv zu gestalten und echte berufliche Aufstiegschancen schaffen zu können.

AG Öffentlichkeitsarbeit (StMAS):

Die AG Öffentlichkeitsarbeit macht das Projekt über verschiedene Kanäle der Fachöffentlichkeit bekannt und zugänglich. Über einen möglichst breiten Zugang mit herkömmlichen Printmedien, wie Flyern, aber auch Social-Media-Kanälen soll sichergestellt werden, dass sowohl interessierte Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger, Träger und Fachkräfte, aber auch Aufsichtsbehörden gut erreicht werden, um sich über das Gesamtkonzept zur Fachkraftgewinnung zu informieren und über aktuelle Entwicklungen auf dem Laufenden gehalten zu werden. Das IFP konzipiert und betreut die Homepage www.kita-fachkräfte.bayern, auf der alle aktuellen Informationen, Kursangebote sowie die Multiplikatorinnen und Multiplikatoren für interessierte Teilnehmende, Träger, Einrichtungen sowie die Fachöffentlichkeit zugänglich gemacht werden.

Ziel

Ziele des Gesamtkonzeptes sind insbesondere:

  • Unterstützung der Träger bei der Bindung und Gewinnung von Fachkräften (Planungssicherheit)
  • Vorhalten eines möglichst vielfältigen und attraktiven Angebots des beruflichen Quereinstiegs für verschiedenste Personengruppen und Bedürfnislagen
  • Schaffung echter beruflicher Perspektiven für die Absolventeninnen und Absolventen durch die rechtliche Absicherung der Kursabschlüsse (Assistenz-, Ergänzungs- oder Fachkraft in bayerischen Kindertageseinrichtungen)
  • Anschlussfähigkeit an die berufliche Bildung ermöglichen, z. B. durch Externenprüfung
  • Qualifizierung von Quereinsteigerinnen und Quereinsteigern, aber auch die (Weiter-) Qualifizierung der bereits im Feld tätigen Personengruppen
  • Ablösung aktuell laufender Weiterbildungsmaßnahmen (z.B. „Ergänzungskräfte zu Fachkräften in Kindertageseinrichtung“, TP2000) mit einer Übergangsfrist; Qualifizierung neuer Fachkräfte erfolgt künftig gebündelt über das neue Gesamtkonzept
Projektteam

Projektleitung und -koordination StMAS: Dagmar Berwanger & Anna Spindler
Projektleitung und -koordination IFP: Dr. Beatrix Broda-Kaschube, Sina Fischer & Dr. Nesiré Kappauf

ProjektmitarbeiterInnen:
AG Qualifizierung: Victoria Hellberg, Corina Kimmel, Marion Remberger, Judith Schöffel, Sophia Wohlfarth
AG Monitoring: Regine Paulsteiner, wissenschaftliche Hilfskräfte: Isabel Wöhrl & Simona Reith
AG Webseite: Simon Fischer, Kevin Haidl, Johann Helm
AG KITA HUB: Katharina Nierhoff, Sophia Wohlfarth, Claus Rotsch

Sowie weitere IFP-MitarbeiterInnen zur Unterstützung in den verschiedenen Arbeitsgruppen (Prof. Dr. Fabienne Becker-Stoll, Dr. Julia Berkic, Dr. Erik Danay, Laura Harbecke (Elternzeit), Christa Kieferle, Anita Kofler, Agnes Kottmair, Dr. Jutta Lehmann, Dr. Sigrid Lorenz, Eva Reichert-Garschhammer, Dr. Monika Wertfein, Dr. Andreas Wildgruber)

Ansprechpartner

Gesamtverantwortung: StMAS

Projektleitung und -koordination StMAS:
Dagmar Berwanger & Anna Spindler

Projektleitung und -koordination IFP:
Dr. Beatrix Broda-Kaschube, Sina Fischer & Dr. Nesiré Kappauf

Kontakt:

+49 89 99825-1992

Projektlaufzeit

vorerst bis Ende 2025 befristet

Partner

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